108 Gedichte gegen Krieg




Die Welt vergeht Neu


Mit den Augen der Welt gesehen,
muss vieles so sein wie es ist,
Leben in der Masse voll Gier
und unbändigem Treiben,
kompromisslos,
sich aber wundert,
dass aktuelles Geschehen
zu keiner Einheit führt,

eher den Frieden behindert,
Kriege entfacht, leidvolles Dasein
Unschuldiger mehrt,
erstarrte Herzen ohne Hoffnung
ins Leere gleiten lässt,
im Bewusstsein der Sinnlosigkeit.

Stetig reift die Zeit, in der Gott
die Weltlage zum Wohl derer
verändern wird, die dem
Geist der Welt widerstehen
und seinem „Wort“
Vertrauen schenken.



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Aufschrei der Zeit Neu


In Fesseln liegt des Menschen Geist,
kann sich dem - nicht erwehren,
denn das Böse wütet seither,
gegen Friedensbegehren.

Schauderhaft des Lebens Wirken,
machtvoll rufen Worte laut,
sinnen gern nach ihrem Frieden,
der stets nur auf Sand gebaut.

Vieles ist schon aus den Fugen,
groß das Flickwerk in der Welt,
und das Unrecht ist wie Folter,
keinem Volk es so gefällt.

Aufschrei hallt durch viele Orte,
wollen Hilfe für ihr Sein,
doch kein Mensch kann diese geben,
das kann Gott nur ganz allein.



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Mächte Neu


Ein Jahr vergeht
ein anderes kommt,
so wird es immer sein,
denn die Zeit nimmt ihren Lauf
weiter hier auf Erden.

Schon lange dreht sich der Planet
nach einem Schöpferplan,
sorgt für des Menschen Leben
und frei es gestalten kann.

Doch,
von weit man hört es seufzen,
Nationen stöhnen laut,
kopflos die Welt entartet,
folgt hemmungslos und gierig
dem wutentbrannten Bösen
und Hassende sorgen für
sinnlose brutale Kriege,
schüren menschliches Leid,
treiben Verzweifelte
in die Flucht,
ins Ungewisse.

Aber nur
bis himmlische Heerscharen
das Böse siegreich bekämpfen

zum Frieden in eine
neue Welt.



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So gibt es keinen Frieden Neu


Die Welt ist wie ein Pulverfass,
kaum einer kann es fassen,
stellen Waffen beharrlich her,
können den Hass nicht lassen.

Krieger gieren nach den Arten,
die das Böse einst erschuf,
kampfbereit zu allen Zeiten,
immer lauter wird der Ruf.

Junge Leben an den Fronten
folgen des Teufels Fantasie,
töten sich auf beiden Seiten,
so wird kommen Frieden nie.



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Kriege nicht für immer Neu


Dunkel sind der Welten Geister,
stellen gern sich vor das Licht,
um die Ohnmacht zu verbergen
für des Menschen Übersicht.

Völker leiden unter Kriegen
durch manch Herzen hart wie Stahl,
ziehen hasserfüllt durch Länder,
stürmen mordend viel an Zahl.

Täglich müssen Menschen fliehen
in die weite Welt hinaus,
Frieden wird das so nicht bringen,
keiner mehr hat ein Zuhaus.

Sicher wird erst Leben werden,
wenn des Bösen Macht vorbei
und des Himmels Kämpfer siegen,
Erde dann von Kriegen frei.



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Friedensrufe verhallen


Schnell vergeht der Welten Treiben,
ruhelos des Lebens Sinn,
findet keinen Punkt zum Halten,
und das fast von Anbeginn.

Viele Fragen stellen Herzen,
was wird werden, was wird sein,
wenn das Böse wächst auf Erden,
denn das Gute ist nur Schein.

Kann die Menschheit noch was ändern
an dem Niedergang der Zeit,
Stimmen rufen schon nach Mächten,
nur sind wenige bereit.

Weit die Lücke zwischen Wünschen
und dem Wollen mit viel Sinn,
Frieden schaffen ohne Waffen,
wäre dafür ein Beginn.

Nur wird dieses nie geschehen,
weil des Teufels Macht regiert,
wirkt auf Erden unter Menschen,
frohen Muts und ungeniert.

Lang schon sagte es der Schöpfer,
nimmt bald Blenden vom Gesicht,
all die Lügen und Gedanken,
die verhindern Kriege nicht.

Frieden kann nur einer bringen,
der das Wollen in sich trägt,
Hass und Wahn zu beenden,
wenn die letzte Stunde schlägt,
-----------------
danach ein
Neubeginn zum Frieden
in eine bessere Welt.



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Friedenszweifel


Menschen zeigen sich bekümmert
zeitgemäß im Weltenbrand,
können kaum sich dessen wehren,
leidensreich fast jedes Land.

Sichtbar wird der Hass in Herzen,
auch das Sinnen in dem Graus,
um die Feinde zu besiegen,
mit Gebet im Kirchenhaus.

Darum Seelen sehr verzweifeln,
was geschieht bloß in der Welt,
Herrscher senden viele Worte,
was dem Volke nicht gefällt.

Zwänge laden sich auf Schultern,
Frieden niemals so in Sicht,
denn der Teufel geistert eifrig,
verdunkelt gern das Friedenslicht.



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Aussicht auf Frieden


Versöhnung ist der Schlüssel
zum Frieden aller Art,
vereint zum Guten,
beruhigt Herzen,
macht Menschen glücklich
im Schmerz der Zeit.

Versöhnung bewirkt Wunder
im Zusammenspiel der Völker,
mildert den gegenseitigen Hass,
vertreibt Angst und Sorgen,
das Unsichere im Leben,
die Not und Pein
in der Welt.

Echter Frieden, das ist gewiss,
kann nur von dem kommen,
der die Allmacht hat,
ihn zu schaffen.



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Frieden wird kommen


Frieden liegt schon auf der Lauer,
auch wenn Böses noch regiert,
sucht begehrlich stets nach Wegen,
nie die Zuversicht verliert.

Frieden möchte gewaltlos sein,
Kriege und Hass verbannen,
doch all die Größen dieser Welt
sie immer neu ersannen.

Frieden mit Waffen erzwingen,
das wird nie eine Option,
das Böse wird Hass nicht lassen
zwischen Völkern und Nation.

Frieden kommt, das ist uns gewiss,
prophetisch schon beschrieben,
wenn des Himmels Mächte kämpfen,
um Böses zu besiegen.



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Kriegsmacht


Hass erobert viele Seelen,
lehrt sie Kriege ihrer Wahl,
gieren sehr nach Macht und Größe,
sehen nicht der Völker Qual.

Teuflisch all ihr Tun und Denken,
groß der Menschen Pein und Not,
müssen Orte schnell verlassen,
weil ihr Dasein sonst bedroht.

Alt und Jung erleiden Ängste,
fliehen vor der Bomben Macht,
oder harren aus in Kellern,
hören‘s Dröhnen in der Nacht.

Massen eilen durch die Straßen,
Häuser stürzen, vieles brennt,
stolpern über Trümmerteile,
jeder um sein Leben rennt.

Mütter halten ihre Kinder,
schützen sie vor der Gefahr,
ziehen Koffer, rennen weiter,
eng am Leib ein Tier sogar.

Hoffen für sich etwas Hilfe,
streben hin zum fremden Land,
wünschen sich so sehnlich Frieden,
ohne Feindschaft Hand in Hand.



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Friedensbemühungen


Nach Frieden ruft die ganze Welt,
und Sicherheit noch viel mehr,
um normal wieder zu leben,
wie das Gute war vorher.

Nur liegt das in weiter Ferne,
da der Hass so gern regiert
in den Sinnen vieler Menschen,
und das stetig ungeniert.

Viele Worte an den Tischen,
ob sie lang sind oder rund,
an der Wahrheit sie sich messen,
am Tag und zu später Stund‘.

Indes gehen Kriege weiter,
bomben ohne Unterlass,
Menschen fliehen in die Weite,
ungezähmt verbleibt der Hass.



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Wege der Zeit


Das Leben ist wie es ist,
oder was man daraus macht,
für sich selber, für andere,
so oder so,
viele suchen nach eignen Wegen
in ganz individueller Art,
andere folgen mehrheitlicher Massen
und versprechen sich Sicherheit
für ihren Lebenslauf.

Dann gibt es die mit Sehnsüchten, Wünschen,
oder die, die nach dem Sinn des Lebens
jahrelang suchen und ohne Antwort bleiben,

weil bedrohliches Geschehen der Welt
Menschen in Verzweiflung und Angst drängen,
Aufgebautes, Erworbenes oder Geleistetes
durch Maßnahmen verloren gehen,
Blendwerke des Alltags blühen sehen
und Familien leidvoll zerbrechen,
wie Hungernde dem Tod entgegen leben,
andere Kriege ertragen müssen, die kein Ende finden
, da galoppierende Gottlosigkeit sich
über unseren Planeten verbreitet,
Hass dem Frieden den Weg versperrt.

Trotz allem gibt es einen Pfad, der Halt
und Sicherheit in dieser verdrehten Welt gibt,
denn er ist wie ein Licht in der Finsternis
und weist Menschen die Richtung
zum Überleben,
was in „Gottes Wort“
schon vor langer Zeit aufgeschrieben wurde
für all die, die es mögen, und nach
dem Weg einer Hoffnung suchen.

Denn, die „Szene der Welt“ wechselt.



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Frieden kommt, wenn Böses endet


Vieles hat die Zeit gesehen,
kennt das Leben und schweigt still,
hört das Lachen und viel Weinen,
wie‘s Geschehen es so will.

Menschen lieben und auch hassen,
jeder hat die eigne Wahl,
Reichtum lässt oft einsam werden,
andre leben nur voll Qual.

Unterdrücker werden Helden,
sehen sich im höchsten Rang,
doch nur zeitlich ist ihr Dasein,
vor Verlust wird ihnen bang.

Durch Epochen schreitet Elend,
geht mit Kriegen Hand in Hand,
Seuchen, Hunger und Gewalten
ziehen grausam durch das Land.

Teufel herrscht gern ohne Ende,
fordert Menschen auf zum Hass,
dabei geht das Gute unter,
Liebe wird dabei sehr blass.

Vieles hat die Zeit gesehen,
geht stets weiter ihre Bahn,
bis die Allmacht sorgt für Frieden,
enden wird des Bösen Wahn.



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Damoklesschwert über Menschheit


Es hängt und droht bald zu fallen
ins Leben der Menschenwelt,
sie sehen kaum die Gefahren,
Verblendung die Stellung hält.

Gesellschaften schon zerfallen,
die Herrschenden sind in Not,
es seufzen Luft, Land und Meere,
der irdische Kollaps droht.

Es sorgen sich weltweit Bürger,
kämpfen für Freiheit und Recht,
drohen mit Krieg und Revolten,
ihr Alltag ist nur noch schlecht.

Völker der Erde versagen,
auch im Verbund mit Religion,
verblenden gemeinsam Mengen,
Macht und Gier verschärfen den Ton.

Es ist nicht schwer zu erkennen,
dass Regierungen jeder Art
Liebe zum Frieden verlieren
in gottloser Gegenwart.



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Kriegsgeschehen


Nebelschwaden hängen über Feldern,
es ist Krieg und der Winter naht,
feurig laut der Welt Geschehen,
grau des Himmels Wolken.

Qualvoll stapfen Soldaten
durch glitschig schlammigen Grund
verwüsteter Ebenen, auf denen
Kettenspuren tiefe Gräben hinterlassen,
vorbei an brennenden Häusern,
deren Menschen schreckensvoll fliehen,
dazwischen Kämpfende, Verletzte in
verdreckten zerfetzten Uniformen,
ihr Stöhnen im Tumult verhallt,

Seelen im gespenstigen Kugelhagel,
die taumelnd schreiend im Blumenbeet
mit letzten Kräften gegen das Inferno anbrüllen,
elendig und gnadenlos verrecken,
ihr kostbares Sein aushauchen,

dem unersättlichen Sensenmann
zur frischen Beute werden,
trotz dem Segen Geistlicher.



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Kreuze der Kriege


Wie mit ausgebreiteten Armen
stehen sie bis zum Horizont,
Kreuze des Todes,

Symbole grausamer, brutaler
und teuflischer Metzeleien aus
vergangenen Zeiten,
denen junge Menschen
sich kaum erwehren konnten,
Soldaten der jeweiligen Macht,
sinnlos geopfert wurden,

der Erde geweiht,
den Müttern entrissen,
den Frauen genommen,

den Kindern blieb nur die
Unbegreiflichkeit verirrter Sinne.



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Scheinfrieden


Mit verzerrtem Gesicht
präsentiert sich die Gegenwart
in Zeiten scheinbaren Friedens,

Trauerkleider umklammern Seelen,
die Tote zu beklagen haben,
ihre Liebsten,
durch abgründige Mächte
dem Leben entrissen,
deren Scheinfrieden
im Staub der Massengräber
mit gegraben liegt.

Kämpfender Hochmut weiter
im Versteck des Niedergangs lauert,
aus dessen Ritzen das Böse der Welt dringt,
in Schuhen des Hasses nach
Beute und Gefolgschaft sucht,
sie fortlaufend findet.


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Erkenntnisse im Gefecht


In verdreckten Uniformen kauern
Soldaten auf blutverschmierter Erde,
bangen um ihr Leben,
erkennen in Momenten die Sinnlosigkeit
ihrer barbarischen Situation,
die schonungslosen Kämpfe
im angsterfüllten Kriegsgeschrei
und hoffen,
dass das gnadenlose Artilleriefeuer
bald sein Ende findet,

denn ein teuflisches Gesicht hat ihre
eroberungssüchtige Wirklichkeit bekommen,
in Sichtweise ermordete Kameraden
mit denen sie lachten und weinten
bevor der Todeshauch
ihre Seelen berührte.



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Gräber des Krieges


In Gräbern ruhen Seelen,
sie kämpften fürs Vaterland,
waren noch jung an Jahren,
erschossen von fremder Hand.

Gehorchten den Befehlen
der herrschenden Kriegerschar,
waren bereit zu sterben,
nahmen auf sich die Gefahr.

Blut bedeckte die Erde,
feurig wurde ihre Welt,
im Dreck lagen die Leiber
von Todesschatten umstellt.

Sie litten große Qualen,
wollten so gerne nach Haus,
beteten um Erlösung
von dem kriegerischen Graus.

Zu spät kam die Erkenntnis,
ermordet liegen sie nun,
in kalten dunklen Tiefen.
Welchen Sinn hatte ihr Tun?



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Friedensweg


Wer den Frieden liebt,
geht den Weg des Rechts,
folgt den Spuren des Geraden
in seiner Fülle,

meidet
Gassen der Schlechtigkeit,
schändliche Gewalttätigkeiten,
Menschen, die Falschheit reden,
die sich mit Blutschuld beflecken,
grausame Kriegsgedanken schüren
und Unschuldige in mörderischer Weise
verjagen, verstümmeln, entwürdigen,
Kindern Gewehre aufzwingen.
Meidet sie!

Wege dieser Art führen nie zum Frieden,
weil böse Mächte Völker auf Pfaden der Dunkelheit
gefangen halten, den Lebenden das Licht nehmen,
sie hinter Mauern des barbarischen Unheils
blindgläubig ins Verderben treiben,

dem Friedensweg so fern.



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Flucht aus Ostpreußen 1945
mit Trakehnerpferden


Schrecken jagten in die Knochen,
hörbar stürmte der Feind heran,
vollgepackt wurden die Wagen,
vorne Trakehner im Gespann.

Kinder saßen zwischen Hausrat,
die Alten weinten unter Schock,
mussten Gut und Hof verlassen,
Knechte saßen schon auf dem Bock.

Panzerketten rasselnd dröhnten,
letzte Blicke, das Herz wurd' schwer,
lange Trecks füllten die Straßen,
näher kam das russische Heer.

Pferde rutschten mit den Hufen,
vom Osten pfiff eisiger Wind,
Peitschen trieben edle Tiere,
erfroren lag so manches Kind.

Gleich daneben rollten Panzer
mangelten glatt den neuen Schnee,
in Gräben lagen Gespanne,
unbeschreibliches Leid und Weh'.

Trakehner und Menschen flohen
nach dem Westen vor dem Krieg,
konnten so gerettet werden,
Heimat nur im Erinnern blieb.


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Brutaler Hass


Ohne Lösungen
weitere Leichen, Verletzte, Flüchtende, Verzweifelte,
grausamste Zerstörungen durch Ungeheuer der Lüfte
auf Eingesperrte in zertrümmerten Städten,
den Alltag im Verborgenen leben müssen,
traumatisiert zum Himmel blicken,
wenn dröhnende Bomber nahen,

Ängste kaum noch bewältigen können,
bevor Kriegsmonster auf sie krachen, explodieren,
feurige Staubwolken den Atem nehmen,
dann
für Momente Stille, aber nicht lange,
schreiende Kinder nach ihren Familien suchen,
verwirrt über Schutt und Tote stolpern,
dem Wahnsinn nahe,
in der Bombenhölle gefangen.

Der Hass der Welt hat wieder zugeschlagen,
im Gepäck nur Grauen und Tod.



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Lauter Tod


Bomben dröhnen über der Stadt,
Ängste eilen durch Straßen.
Wohin sollen Leben flüchten?
Wohin, wohin?

Zerstörtes bietet kaum noch Schutz,
Ungetüme fallen,
es kracht und knallt, zersprengt das Gut,
Schreie hallen, verstummen im Grab des Krieges.
Helfer retten graue Menschen,
tote und lebende Wesen
verstört, geschockt,
den Augenblicken so fern,
der irdischen Höllenqual so nah.

In Bomben sitzt der Tod,
zählt seine Opfer nicht!



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Menschliche Ohnmacht


Unter nachtschwarzem Gewand irdischen Geschehens
lagern gewaltige Taten wiederkehrenden Unrechts,
gierige Bestrebungen zur thronenden Macht in
kriegerischer, grausiger, menschenverachtender Weise,
Stunde für Stunde,
Zeit um Zeit.

Ohne sichtbares Ende
werden Stricke des Unvermögens zum Frieden
weiter gedreht und zu einem Kranz des Hasses geflochten,
der wehende Friedensbänder nicht einzufädeln vermag,
weil verblendete Sinne dem Herrscher des Bösen folgen
und dieses Treiben unter dunklen Tüchern mehren,

so des Menschen Ohnmacht
im Meer unaufhörlichen Schreckens
gottlose Dauer verdeutlicht.



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Waffenklänge


Kriegerische Klänge
durchströmen die Geschichte,
berauscht von machtgierigen Geistern,
deren tyrannisch barbarische Sinne
mordend durch Völkerschaften ziehen,
Schrecken und Furcht verbreiten,
willige Menschenseelen erfolgreich
ihrem Bann verfallen,
ins Waffenmeer der Welt
als Begleiter eintauchen.



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Härte des Hasses


Blinder Hass verursacht Schrecken,
kaum einer kann widerstehn,
auch die Größen von den Rängen
hilflos vor dem Terror stehn.

Völker sich in Ängsten wiegen,
flüchten in ein andres Land,
wollen nur in Frieden leben
ohne Hassen Hand in Hand.

Herrscher rufen laut nach Frieden,
bündeln sich auf ihre Art,
wollen so den Feind besiegen,
in des Menschen Gegenwart.

Härte ist der Bösen Stärke,
toben teuflisch wild umher,
Lösung nur von ganz hoch droben
durch Gottes himmlisches Heer.



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Begleitende Ängste


Ängste
durchwühlen maulwurfartig
das Innere der bangen Seele,
graben unentwegt in dunklen nicht
enden wollenden Gängen wiederkehrender
düsterer Besorgnis,
am Tage wie auch in der Nacht,
ruhelos in großer Schar.

Undeutlich, aber hoffend
treibt das Leben weiter, immer weiter
in unbekannte Welten,
schwitzend, frierend,
lebensbedrohlich,
unwürdig.
Wohin?
Eine unbeantwortete Frage
in fluchtreicher Zeit!



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Gewissen eines Soldaten


In den Krieg wollte er,
der große Junge,
um in der Welt Frieden zu schaffen,
steckte sich in eine Uniform und zog
fest entschlossen ins Feld der Grausamkeiten.

Männer, so jung wie er,
kamen ihm kampfbereit und brüllend entgegen,
seine Feinde, wie man dem Neuling schreiend versicherte,
der schreckensbleich die kriegerische Wirklichkeit vernahm,
zitternd und mutlos ins feurige Chaos sah,
Höllenängste ihn in Panik versetzten,
sein Gewissen zu explodieren schien.

Er ließ die Waffe fallen und floh
ins Ungewisse.

Jetzt war er sich sicher,
dass Waffen keinen Frieden schaffen,
es nicht können,
niemals können werden,

niemals.



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Der lauernde Tod


In gleichen Uniformen
stampfen sie durch Schlamm
des unwegsamen fremden Landes,
weiter, weiter, immer weiter
zu ihresgleichen
auf der anderen Seite,
deren Uniformen nur anders
geschneidert wurden,
in anderen Farben und Tuch.

Überspringen Schreiende, Verwundete,
blicken auf bereits erstarrte Kameraden,
zerfetzt von Ungeheuern der Lüfte,
unkenntlich die einstigen Leben.

Höllenfeuer kennt kein Mitleid.
Der Tod lauert begierig nach Beute
durch Waffen der Lebenden.



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Flucht ins Ungewisse


Ein Leben ohne Hoffnung,
beklagen zurecht so viele,
flüchten übers Wasser und fremdes Land
mit leichtem Gepäck und Sehnsüchten,
eingebunden das Ersinnen
einer besseren Zukunft.

Doch Wege der Drangsal folgen,
Härten nagen an Seelen,
Ängste weilen im Würgegriff Gieriger,
die Skrupel nicht kennen,
sie der Ungewissheit überlassen,
Willkommensgrüße häufig
im Treiben der Zeit versickern,
den Traumatischen Nahrung bieten,
ihre Zuversicht verdunkelt zu sehen,
der Pein des Mangels entkommen zu sein.

Zweifel prägen ihr Dasein,
bewahren Funken der Hoffnung
aber weiter in ihren besorgten Herzen.



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Ohne Macht im Leid


Grenzenlos
scheint machen Kriegern die Welt zu sein,
undurchschaubar ihr Denken und Tun,
als Retter der Menschheit in Erscheinung treten,
ihr einen moralischen Stempel aufdrücken,
unabänderlich versiegelt.

Über Grenzen
fließt im Stahl des Krieges
kostbares Blut Unschuldiger,
die dem unbegreiflichen Hass
nicht schadlos entkommen können,
umherirren, schändlichen Mächten ausgesetzt,
verzweifelt dem Kommenden entgegenleben,
den Tod herbeisehnen,

aber nur
der Ohnmacht wegen
gegenüber ihrem zerstörten Leben.


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Bombardierungen


Sie, die Unfriede, werfen den Tod
ins Leben der Bevölkerung,
unaufhaltsam, der Pflichttreue ergeben,
zum Krieg,
ohne Zweifel,
ohne Gefühle,
verwandeln Häuser in Rauchschwaden,
die sich durch Straßen drängen,
die keine mehr sind,
jagen Verstörte irgendwohin,
Bomben stürzen zur fauchenden Erde,
Giebel stürzen, begraben Seelen,
viele Unschuldige hält der Schutt gefangen,
Helfende kommen, oft zu spät,
das Gespenst des Krieges war schneller.



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Eingesperrt in Trümmern


(Palästinensische Flüchtlinge in Jarmuk 2014/15)

Unwirklich der Blick auf das Stadtlager
zwischen zerbombten Häuserschluchten,
in denen Verzweifelte dicht an dicht,
von Hunger und Nöten geplagt,
zwischen den Fronten auf Nahrung warten,
so lange schon und so viele,

den Splittern der Fassbomben ausgesetzt,
ebenso dem Tod, der mit feurigem Getöse
die verängstigten noch Lebenden mit
brutaler Gewalt auszulöschen versucht,
Terror die Barbarei besiegelt,
Kinder als Schutzschilde fungieren,
eingesperrt vom höllischen Regime,
Elend überall in Ruinen kauert
im unwirklichen Leben dieser Zeit.

Die Welt schaut machtlos zu!


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Gefallene


Stille kalter Nächte
umhüllt schattige Gebilde
im blutverschmierten Weiß der Zeit,
Strahlen des Morgens treffen auf seelenlose Starre
und einsames Sterben, letzte Worte, Gedanken,
dann Schweigen.

Verwesung steigt zum Himmel,
Leiber verbleiben im Sumpf des Hasses,
flammendes Treiben erobert die Ferne,
tödliche Waffen ziehen weiter
und mit ihnen lüstern der Tod.



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Liebe wäre eine Lösung


Würden Menschen den himmlischen Schöpfer lieben,
würden sie ihrem Nächsten kein Leid zufügen,
dann würden sie
andere nicht grausam ermorden,
Unschuldige nicht aus der Heimat jagen,
ihnen nicht das Hoffen auf Zukunft nehmen,
Menschenunwürdiges nicht geschehen lassen,
ihrer manischen Gier nach Macht nicht folgen,
bedrohliche Waffen nicht herstellen und verbreiten,
verheerende Kriege nicht vorbereiten und führen,

würden Menschen so sein,
würden sie nicht dem König des Todes dienen,
der bereits von Erschöpfung gezeichnet
sein Unwesen auf der Erde treibt
und weiter Totenhemden verteilt.



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Angriffe auf Unschuldige


In Trümmern steckt das Elend,
Raketen Beton zerteilt,
wohnen ist nicht mehr möglich,
ein Junge erstarrt drin weilt.

Eltern liegen am Boden,
die Schwester erbärmlich stöhnt,
Krieg hat Leben genommen,
ein Angriff erneut ertönt.

Verstört stolpern die Menschen
staubig durch höllisches Land,
können den Hass nicht fassen,
es bringt sie um den Verstand.

Heben mit letzten Kräften
Hände zum kosmischen Zelt,
schreien nach Gottes Hilfe
und ein Ende dieser Welt.



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Kämpfer gegen Frieden


Unentdeckt aus geheimen Tunneln
kriechen mit Waffen beladene Kämpfer,
dem Hass ihres Volkes folgend,
fast unsichtbar unter Grenzen hervor,
mit mörderischem Unheil im Gepäck,
das weitere Luftschläge des Gegners
auf das eigene Volk auslösen,

grausames Sterben vor den Augen
unschuldiger verstörter Kinder, Alter, Kranker,
die die kriegerischen Auseinandersetzungen
und das grausame Blutvergießen
nicht mehr begreifen können,
in zerstörten staubigen Häusern
traumatisiert ins Leere starren,
der Welt entrückt,
die mit Waffen
Frieden schaffen will.

Welch ein Zustand unserer Zeit?


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Giftgas im 1. Weltkrieg


Wie ein Kampf gegen Ungeziefer
kamen Wolken giftiger Gase auf Menschen zu,
verloren die Orientierung in der Erprobung
dieser neuen teuflischen Kampfstoffe,
drangen unter notdürftig angelegte Masken,
nahmen den verstörten Soldaten das Atmen,
schnürten die Kehle zum qualvollen Ersticken,
trieb Feinde aus ihren Stellungen,
verhalf manchen Ländern zum Sieg
und Industrien zum Jubel.



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Frontsoldaten


Schwach loderte das Feuer
im schlammigen Schützengraben,
an dem Frontsoldaten ein wenig Wärme fanden,
umgeben von zerborstenen morschen Hölzern,
die Schutz bieten sollten, nicht standhielten,
dazwischen gierige fette Ratten,
Läuse und Flöhe die Uniformierten plagend bissen,
während über ihren Köpfen das Granatfeuer tobte,
Verwundete des Schlachtfeldes kaum geborgen
werden konnten, Schreie im Kugelhagel verstummten,
sie einsam verbluteten, starben,
ohne erkannt zu haben,
dass sie für Kriegsführende nur zum
Menschenmaterial gehörten.



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Krieg – nein, danke!


Siegen, siegen und nochmals siegen!
So wird es auf Papier geschrieben,
die Parole der herrschenden Macht,
auf Eigenwohl immerfort bedacht.

Voran all ihr Jungen und Knaben,
wir werden die Feinde bald haben,
verlasst Vater, Mutter, Frau und Kind,
hurra, hurra, der Krieg jetzt beginnt!

So will es die herrschende Klasse!
Verführt das Volk zum Hasse!

Gehorcht dem Kommando, Befehle,
und niemand sich feige wegstehle,
zur Mehrung gewaltiger Horden,
kriegslüstern und grausam Morden!

Zerstört das Land, macht es zu Asche,
mit Gewehr und Patronentasche,
werft die Bomben, lagert in Gräben
euer unreifes junges Leben!

So will es die herrschende Klasse!
Verführt das Volk zum Hasse!

Aber hast du dich schon jemals gefragt,
bist noch sehr jung und auch so begabt:
Warum gibt es nur all die Kriege?
Warum im Dreck ich dafür liege?

Es liegt nun an dir - du junger Mann,
geh' einfach nicht hin, fang nicht mit an,
höre auf's Gewissen, bleib zuhaus,
zieh' nicht mit denen ins Feld hinaus!

Sag' einfach deutlich: „Krieg - nein, danke!“



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Auf dem Schlachtfeld


Verwundet liegt er auf Schultern
des helfenden Kameraden,
dahinter tragen Sanitäter Zerschossene,
bergen vom aufgeweichten Boden
verwundete Kämpfer aus Gefahrenzonen,
dem apokalyptischen Schlachtfeld
schutzlos ausgeliefert.

Abgekämpft, in Sinnlosigkeit gefesselt,
schauen verzweifelte Augen
auf Zerstörungen,
dazwischen stapfen Soldaten
durch schlammige Schützengräben,

fern, aber hörbar, tobt der Frevel,
der in Häuserfronten sein Unwesen treibt,
Dorf für Dorf erobert,
Gefangene ins Ungewisse abführt,
Tote kaum Interesse finden,
Kreuze von Kirchenleuten,
kraftlose gegenständliche Symbole,
den Seelen keinen Halt bieten,
Soldaten im Glauben schwächen,

nur der Sensenmann
geistert lüstern beharrlich umher,
schneidet Leben in seine Welt.



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Weg der Kriegsgefangenen


Eine lange dunkle Schlange
abgekämpfter entwaffneter Soldaten,
der Ehre beraubt,
werden durch Weiten des Winters
in die Gefangenschaft getrieben.

Spuren der Besiegten
prägen die schneebedeckte Zeit,
auch ausgemergelte Gesichter,
deren Ausdruck die Niederlage
in ihrer Seele beschreibt,
zerlumpt, verletzt und wehrlos
folgen sie müden Schrittes
der Menge auf dem Weg
erneuter Unsicherheit,
einige blicken erschöpft
mit verzerrtem Lächeln
in die Kamera eines Fotografen,
der diese Augenblicke festhalten soll,
als Triumph diabolischer Macht.


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Zeitenwende 1914


Glorie der Blaublütigen fand ihr Ende,
letzte Reigen wurden getanzt,
andere Mächte entflammten.

Stolz und begeistert
zogen Männer in die Schlacht.
Endlich Krieg!
Jubelrufe überall.
Soldaten mit aufgesetzten
blumengeschmückten Bajonetten
schritten mit Tschingderassabum
durch die Straßen, Kinder liefen mit.

Geistiger Taumel durchdrang die Staaten,
Frieden war nicht mehr gewollt.
Eine Kette wurde eifrig geschmiedet,
in Blutrausch und Kriegslust getaucht,
Geistliche riefen von Kanzeln ihr Hurra,
ließen Kreuze als Begleiter hämmern,
um neuen grausamen Waffen standzuhalten.

Fremde Erde verschluckte Millionen Leben,
Tote kaum noch beachtet, es waren so viele,
Erde und Himmel brannten im Höllensturm,
die apokalyptischen Reiter
begannen ihren Lauf.



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Schwere Schuldgefühle


Alt und grau ist er geworden,
Erinnerungen durchwuchern seinen Alltag,
krümmen seine schuldbeladene Seele,
Menschen im Krieg getötet zu haben,
die er nicht kannte,
so jung waren wie er und gerne wieder
nach Hause kommen wollten.

Gedanken voller Reue kreisen in der Tiefe
seines geplagten Herzens,
vom innigen Wunsch begleitet,
dass Gott ihm verzeihen möge.


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Geschaufelte Gräber


Lebende,
von Mächten gehetzt,
verscharrten erschossene Leiber
in langen Gräben,
seitwärts standen Todgeweihte
mit langen Spaten voll Erde,
sahen die Körper fallen und wussten,
dass sie als Nächstes fallen werden.

Uniformen trieben, traten, feuerten
pflichtbewusst und hasserfüllt
mit teuflischen Gesichtern
auf unschuldiges Leben.

Grauen, pures Entsetzen
erfüllte die Dauer der Vernichtung!



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Momente des Krieges


Mit eisigen Krallenhänden
geistert der Tod
durch flammende verwüstete Dörfer,
gnadenloses Sterben auf kalter Erde,

Ketten gepanzerter Ungetüme
rattern schwankend umher,
Angriff,
getroffen,
kein Entkommen
aus dem stählernen Sarg,
letzte grausame Todesschreie,
der Lebensverächter ist zur Stelle und grinst.

In Rosenbeeten liegen zerfetzte Körper
in blutverschmierten Uniformen,
auf dem Koppelschloss steht:
„Gott mit uns“.



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Vögel des Krieges


Verstreut und unbegraben
liegen Verstümmelte
verlassen im Kriegsgetümmel,
von Totenvögeln umkreist,
die keinen Unterschied
zwischen Mensch und Tier kennen,
um ihren Hunger zu stillen,

auch Waffenlärm
verscheucht sie nicht,
kennen die Geräusche,
kehren an die Orte
ihres Überlebens zurück.


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Hoffen auf Frieden


Die Welt bangt,
Morde an Unschuldigen
wollen nicht enden.

Verheerende Zerstörungen und
unkontrollierter Hass prägen das Land,
Massen fliehen ins Ungewisse,
in die Ohnmacht der Völker,
ins Zerrissene der Zeit,
andere bleiben,
versinken im Schlund
teuflischer Begierden
ohne Entrinnen,
ohne Wollen.

Was wird werden,
was wird sein,
wenn Lösungen versagen?

Die Weltgemeinschaft
hofft auf Frieden,
wo keiner zu finden ist!


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Eroberung


Verbrannte Erde hinterließen
folgsame Soldaten,
ebenso verkohlte,
geschundene,
vergewaltigte Leiber,
erschossene zerstückelte Tiere,
die den Hunger der Eroberer stillten,
bevor sie hasserfüllt weiter ins Land zogen,

heimatliche Oasen erstürmten,
verwüsteten,
in Brand steckten,
verstörte Bewohner in den Tod trieben,
mordende Banden das angstvolle Schreien der Kinder
schändend überhörten,
Alte vor sich herscheuchten, zerrend jagten,
verzweifelte Blicke auf brennendes Hab und Gut
kaum möglich waren,
das Böse unbeirrt
des Feindes Land eroberte,
ungezügelt dem Sieg entgegenstrebte.



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Schreie nach Frieden


Völker schreien
tief im Herzen
nach Recht,
nach Frieden,
nach Freiheit,
nach Normalität,
nach einem Leben in Würde
ohne den gefürchteten Hass,
der Verängstigte Tag und Nacht
in Löchern der Ruinen hausen lässt,
der Gewalt hilflos ausgesetzt,
dem Entsetzen des Alltags,
unentrinnbar.

Verlangen
der Unschuldigen.



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Wahre Helden


Sie wollten nicht
wie viele andere
in den Krieg ziehen,
ihn auch nicht lernen,
um Fremde zu ermorden.

Sie kannten Gott, seine Gebote,
blieben mit seiner Hilfe standhaft,

bevor ihr wertvolles Leben in
den Konzentrationslagern
durch Erschießung oder
unterm Fallbeil endete.

Wahre Helden
in Zeiten des Grauens.


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Flüchtlingslager


Dicht an dicht bis zum Horizont reihen sich Zelte
mit vertriebenen, hoffnungslosen Menschen,
ihrer Heimat beraubt,
dem Bombenhagel und Kriegstreiben
gerade noch entkommen,
nun, den Alltag ungewohnt erleben,

dazwischen kleine barfüßige Kinder,
die mühsam Eimer mit sauberem Wasser
durch sandige, schlammige Wege von
einer Zapfstelle herbei schleppen,
andere erkämpfte Brotlaibe fest umfassen
oder Säcke mit Mehl, Hirse und Reis
auf ihren zarten jungen Schultern
zu ihren Familien tragen,
vorbei an besorgten Müttern,
deren Babys in Tüchern ruhen,

vom tobenden Krieg im Nachbarland
noch nichts wissen,
die Welt aber hilflos erschüttert,
dem Morden keinen Einhalt bieten kann,
Massen der verängstigen Bevölkerung durch
unversöhnliche hasserfüllte Gesinnung
täglich grausam löschen,
dem Teufel zur Freude.


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Flucht durch sandige Erde


Ausgedörrte Tränen,
tote Leiber mit starren Blicken
liegen im heißen Sand,

barbarisch schwebt das Grauen
durch staubige Weiten,
blutige Gefechte ereilen Seelen,
die gerade noch Essen zubereiteten,
jetzt, eingehüllt von Sandstürmen
zu Gräbern geformt werden,
Unschuld ungehört zum Himmel schreit.

Flüchtende ziehen furchtsam vorüber,
Ausgemergelte mit Kindern an der Hand,
am Rücken das Wenige,
den Kopf voll Not,
erblicken sie rücksehend einen
brennenden zersprengten Horizont,
dessen bestialische Gewalten
Massen ins Ungewisse drängt,
ins Verderben,
in Hunger und Not.



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Kinder im Bombenhagel


Von Bombensplittern getroffen
liegen sie auf einem großen belebten Platz
blutend am Boden, es ist Marktzeit,
gerade noch hielten sie sich an den Händen der Mutter fest,
ein fröhlicher Junge mit seiner kleinen Schwester,
am Marktstand vor wenigen Augenblicken auf Früchte zeigte,
aber nun mit weit aufgerissenen Augen dasitzt,
Schockstarre die kleine Seele belegt,
auf den verletzten Bruder blickt,

überall Schreien und Wimmern,
verzweifelte Gesichter entsetzt auf eine Frau schauen,
die mit letzter Kraft herzzerreißend nach ihren Kindern ruft,
kurz darauf ermattet den Kopf senkt,
ihr Leben aushaucht,

in die Totengruft
des Krieges.



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Kriegsberichterstatter


Entlang eines langen Zaunes
aus dicken Holzbalken lagen sie,
neben einem zertrampelten Kornfeld,
verkrümmt, entstellt, ermordet,
junge Soldaten,
Augen und Mund weit aufgerissen,
zerfetzte Uniformen und Reste überall,
nicht weit entfernt versperrten verendete,
aufgedunsene Pferde den Weg,

schauerlich der Anblick
für den Kriegsberichterstatter,
der trotz der Übelkeit den Finger
auf dem Auslöser ließ,
um dem Grauen
ein Gesicht zu geben.



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Des Teufels Gier


Seit Zeiten
schleicht der Tod schweigend umher,
Dämon der Finsternis,
berauscht von feurigen Kriegen
der Unerbittlichen, der Folgsamen,
schielt unbeirrbar auf Sterbende in ihrer Qual,
wartend,

zieht mit verzerrtem Grinsen
seine heißgeliebten Totenscheine
unterm weit schwingenden Mantel hervor,
belegt mit kaltem Blick seine Opfer,
sucht weiter,
gierig immer weiter.

Ohne Worte
greift er hocherfreut nach Leben,
treibt wie auf Schwingen sein Unwesen
durch entartete Sinne der Mengen,
die das lieben, was er liebt,
den eisigen Tod.



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Lassen sich Kriege verstehen?


Krieg wurde befohlen,
Soldaten zogen aus,
hinterließen Frau und Kinder
und eine Mutter auch,
die weinte in die Schürze,
der Vater hielt bedeckt
mit Händen seine Tränen,
kannte des Krieges Schrecken,
das grausame Morden,
die gestorbenen Gefühle danach.

Es tobten Gefechte
auf See und anderswo,
Seelen sanken auf tiefen Grund,
wurden gefunden niemals mehr,
Werte brutal zerschossen,
die Lieben bangten Daheim,
Soldaten hofften auf Wiederkehr,
Kameraden kehrten zurück - oft allein
aus ihrer teuflisch bedrängten Lage.

Geschunden, verletzt kam der Zweifel,
Sinn ließ sich erfassen nicht mehr,
für Kriege und all die Leiden,
Frommes erlosch
im Rinnsal tödlicher Macht,
traumatische Gedanken
hielten Worte stumm.

Wahnsinn ist nicht zu verstehen!




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Wehrpflicht


Jung waren sie
eingezogen wurden sie
stramm standen sie
den Krieg lernen sollten sie
einen Eid dazu schworen sie
für den Ernstfall wussten sie
in den Krieg müssten sie

erst dann merkten sie
was es bedeutet für sie

Töten
Schießen
auf fremde Menschen
die sie nicht kannten
und jung waren
wie sie.


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Rollende Panzer


Wie Untiere
rattern vom Horizont her
auf zerfurchten Weiten
gepanzerte, rohrbestückte Schrecken,

zermalmende Stahlkolosse,
in dessen Spuren der lüsterne Tod
dem Treiben folgt,
Leben plündert,

Angstverstörte den
bedrohlich rollenden Panzern
kaum entfliehen können,
zum Himmel schauen,
den Mond erblicken,
der nicht mehr lächeln kann,
es ist Krieg,
ein Käuzchen schreit
am Waldesrand.

Noch können sie es hören,
noch!



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Verführte


Gelernt
marschierte die Jugend
mit stolzem Blick und
geschulten Sinnen
im Meer von Fahnen
inmitten jubelnder Massen
von hoch gestreckten Armen

Treueschwur und Gehorsam
bestimmten ihr Leben
das sie noch nicht verstanden
aber gefangen hielt
in der mystischen Zeit
einer manischen Macht

so junge Seelen
grausam verführte.




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Kriegsinferno


Angstbebende Soldaten
überspringen
im Feuerwerk der Schlacht
zerborstene Gräben,
fallen auf verletzte
stöhnende Kameraden,
robben durch verschlammte Erde,
wanken und laufen verwirrt
im glühenden Hexenkessel umher,
bangen um ihr Sein,

sehen Gefallene ausgestreckt liegen,
Ermattende, die schon fast irre,
im unerbittlichen Kugelhagel
schreiend zu Gott beten,
um dem Inferno zu entrinnen.

Schreie des nahenden Todes
verhallen ungehört
im Teufelsrachen.



up

Spätheimkehrer


Zurück kam er
aus der langen Gefangenschaft,
der Zug rollte am Ende des Dorfes ein,
Frau und Kinder hielten Blumen,
freudevoll waren ihre Gesichter,
Anspannung stand Spalier
als der Bürgermeister
dem Mann mit dem
ausgemergelten Gesicht
entgegentrat, ihn begrüßte,
Wartende klatschten begeistert
und die Dorfkapelle spielte,
Girlanden schmückten die kleine Straße,
ein Schild „Herzlich willkommen“
hing an der frisch gestrichenen Tür.

Ein Duft von Kaffebohnen
kam ihm entgegen,
gerührt trat er ein,
Tränen übermannten ihn und rollten
in die innigen Umarmungen
seiner Familie.

Schluchzende Worte drangen
aus seiner aufgewühlten Seele:
„Ich danke Gott für diese Momente,
der Krieg ist aus, ich bin daheim!“


up

Schritte


Einst sangen sie im gleichen Tritt
stolzierten durch die Gassen
Stiefel hallten schreckensvoll
schwarz war ihre Farbe

Kinder liefen hinterdrein
kannten nicht den Graus
hinter Gardinen kundgetan
so insgeheim verschwiegen
wache Geister blickten bang
innerlich der Schauer
sahen auf dem Boulevard
Uniformen
mit kriegerischen Schritten.



up

Feldpost


Post aus der Heimat
von den Lieben daheim,

gespannte Annahme,
schweigend lesen junge Soldaten,
kauern im Verborgenen,

gestaute Tränen entleeren sich
über weiche junge Wangen,
fallen in Zeilen der Sehnsucht,
kaum vernehmbare Seufzer
entschleichen so manchem Herzen.

Draußen stürmen Schneeflocken
gegen den teuflischen Krieg,
bedecken die Schrecken der Zeit,
tarnen die Abscheulichkeiten
mit einer weißen Decke.

Wachen stapfen ihre Runden,
im kalten Schein des Mondes
spielt ein Kamerad wehmütig
auf seiner Mundharmonika
Melodien seiner Kindheit.



up

Grausames Tun


Unbegraben
liegen sie im lärmenden Krieg,
keiner kann sich kümmern,
der Sturm geht weiter,

schwarze Vögel scharen sich
kreischend über die Gefallenen,
behüpfen ihre verdreckten
zerfetzten Uniformen,
zerren am Gedärm,

grausames Tun,

auch das
der Menschen
vorher.


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Grabenkämpfe


Zwischen den Gräben
tobt der Krieg

Zerfetzte liegen entseelt
im Blut des Hasses
andere warten frierend und betend
im Vorhof ihres eisigen Todes
scharfe Winde erstarren die Welt
weiß ist die Hölle
so weit das Auge blickt
es ist Winter.



up

Des Teufels Beute


Unheilvoll
dröhnt das Getöse,
in Adern ängstigt sich das Blut,
bangt verzweifelt um sein Leben,
erhofft sich still ein wenig Glück,

doch feurig wird der Lüfte Beben,
ungestüm des Krieges Macht,
Soldatenseelen krepieren einsam
auf schlammig' blutigen Wegen,
Sinne dunkeln,
Gedanken verscheiden
entmenscht auf fremdem Boden.

Der Tod schleicht triebhaft kalt umher,
kennt auch kein Erbarmen,
greift lüstern gierig nach der Beute,
beschwört im Schatten des Unheils
triumphierend seinen Sieg.

Ist nie Verlierer.



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Heldenfriedhof


Soldaten,
als Helden in
fremder Erde begraben,

Kreuze erinnern
an Mut und Tapferkeit
Verblendeter,
die den Wahn
nicht erkennen konnten,
blindwütig gehorchten,
ihren Eid erfüllten,
sich heldenmütig
ins Gefecht treiben ließen,
befohlene Feindseligkeit
den Alltag bestimmte
und eigene Liebe blockierte.

Wollten sie das wirklich?
Wollten sie so zu Helden werden?



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Überfall


Soldaten stürmen in Dörfer
stecken Häuser an
treten brutal gegen Türen
machen vor Menschen nicht Halt
plündern wild und morden

dazwischen
verängstigte Kinder
die in Ecken kauern
der Gewalt ausgeliefert
Frauen liegen geschunden am Boden
von Gewehrkolben erschlagen
Panzer rollen
Geschütze feuern
Rauch vernebelt das Grauen
Tiere irren umher

der Krieg zeigt
sein scheußliches Gesicht
und grinst.


up


Im Schlund des Krieges


Die Welt schmachtet
sie blutet aus
taumelt
in den Schlund
bewaffneter Kämpfe
deren Opfer ihr Zuhause
in kalten Gräbern finden
dem Leben entfernt
den Lebenden genommen
in feurigen Gewittern
verheerender Waffen

keiner sieht die Tränen
keiner die Einsamkeit
der Menschen
deren Träume
im Elend zerrinnen

bevor der Lufthauch
des Todes
sie berührt.


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Lippenbekenntnisse


Mit kriegerischen Worten
posaunen Lippen Frieden in die Welt,

während
Waffen Leben löschen und
das Leid der Erde mehren,
der Schwindel bis zum Himmel steigt,
unersättliche Gier weiter blüht,
Bäume sich in Särge wandeln,
Todesschergen grausam niedermetzeln,
Frauen und Kinder vergewaltigen,
Autobomben explodieren,
Unschuldige ermordet werden,

des Bösen Hände Leichen umklammern,
Totengesänge erklingen,
Fäden des Wahns Völker durchziehen,
Soldaten fürs Vaterland fallen,
Familien Traumatisches erleben,
Kriegsgelüste kein Ende nehmen,
und
Eroberer sich als Friedensengel rühmen,
werden solche Lippenbekenntnisse
nicht zum Frieden beitragen,
Kriege weiter üppig wuchern.



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Flüchtlingsleben


Eilig flüchten Leben,
verlassen Hab und Gut,
vorbei das Alltagsstreben,
es herrscht nur Gräuel und Blut.

Sorgen plagt das Denken,
was wird werden, was sein?
Wer kann Hilfe noch geben
im unwürdigen Dasein?

Flüchtig ruhen Menschen,
Angst schwebt über dem Raum,
Kinder schreien im Elend,
verstehen die Lage kaum.

Krieg ist ohne Gnade,
treibt Menschen in die Flucht,
in unbekannte Welten,
des Teufels gierige Sucht.



up

Zeilen des Grauens


Granaten schlagen heulend ein
ins Leben der Gebliebenen,
ein Mädel jung - ohne Hilfe,
sucht im Schutt nach Verbliebenen.

Nicht viel ist ihnen geblieben,
die Verzweiflung hat ihren Platz
im zerstörtem Raum gefunden,
eine Kleine schreibt Satz für Satz
ins Tagebuch tiefen Grauens,
um ihren Verstand in Sorgen,
der nichts mehr zu begreifen scheint,
Aufschreie an jedem Morgen,
denn Ängste leben bei Tage
und verstecken sich nachts im Traum,
formen erschreckende Bilder,
bewusstes Sein erlebt sie kaum.

Das Mädel hört wilde Stimmen,
Männer zerren sie roh hinaus,
vergehen sich an der Unschuld,
geblieben ihr Tod und der Graus.

Die Zeilen sind stumme Zeugen,
schmiegen sich an des Mädels Herz,
in der Hoffnung, dass man sie findet,
zum Beweis für den Kinderschmerz.



up

Kriegsgräber


Zu Gräbern der Vergangenheit
pilgern Menschen,

fromme Gedanken kreisen
um unvorstellbare Grausamkeiten,
die Länder ins Chaos stürzten,
Gut und alle Errungenschaften
zugrunde richteten,
dazwischen das Leid der Menschen,

die den Sinnesdrang zum Kämpfen
und Morden nicht verstanden,
bis heute nicht,

auch nicht die Symbole
die nun auf Gräbern stehen,
deren Dahinter
kaum einen Anteil
am Verhindern
der Kriege hatten.

Gottes Wille war es nicht!
Es war des Menschen Wille!



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Kampfbereit


Sie robben gehorsam
durch Dreck und Schlamm,
verschanzen sich in Gräben,
morsen, funken unentwegt
Befehle in die Lage,

aus der Ferne
erstürmen Soldaten
todesmutig des Feindes Land,
höllisch verheerendes Grausen,
dazwischen all der Toten Pein,

die den Wahn des Krieges
nicht mehr erkennen können.




up

Soldatenbriefe


Versteckt in Briefen
schmiegte sich Hoffnung
eines jungen Soldaten
der mörderisches Tun
hautnah erlebte und
voller Sehnsucht im
Grauen des Hasses
an ein Wiedersehen
mit der Mutter glaubte

Tränen fielen
trockneten auf Zeilen
die den Trennungsschmerz
eines einsamen Kindes in
der Ferne verdeutlichte
doch eines Tages sein
teures Leben der
Sinnlosigkeit
opfern musste.


up

Wartezeit


Warten, warten,
immer nur warten,
warten auf den Feind.

Geräusche in der Ferne -

schauderliche Ängste,
bebende Gefühle,
verzweifelte Gedanken
drängen durch die Seele,
angespanntes Schweigen,
furchtvolle Blicke
gleiten über die Senken
verstaubter Erde
zu den verpanzerten
Kameraden.

Warten, warten,
immer nur warten auf
den Feind,
den Krieg,
das Grauen,
den Tod.



up

Tränenlose Kinderaugen


Kinderaugen weinen stumm,
Tränen sind nicht mehr,
zerflossen im Elend,
im blutigen Kriegermeer.

Im Meer der Menschenseelen,
die hauchten aus ihr Sein,
Mutter, Vater, Familie,
Kinderaugen verlassen - allein.

Sitzen inmitten des Elends
verschockt - die Augen sah’n,
was Kinder nie begreifen,
den Krieg, das Blut, die Angst
und den Wahn.


up

Glaubensgleiche


Feinde sollten sie sein,
die Menschen gegenüber,

so sagte man es
den jungen Soldaten,
die mit kirchlichem Segen
Glaubensgleichen Waffen entgegen hielten,
ins Leben vieler zielbewusst feuerten,
Unbekannte erschossen,

Verwundete im Dreck
letzte Atemzüge in den Boden
des Krieges hauchten,
schreckensvolle Sekunden
ohne Beistand erlebten,
Segen nicht vernahmen,

nur den Sensenmann spürten,
der todesfreudig zwischen
den Fronten lauerte.



up

Es brennt die Stadt


Bomben fallen,
das Leben brennt,
des Menschen Sein
erlöscht in Sekunden.

Erwartungsvoll schleicht
der grinsende Tod durch
die Gassen und sucht
in Trümmern nach
noch Lebenden,
entdeckt eine
alte Frau,
die sich im
Feuersturm
mit letzten Kräften
an einen Laternenmast
klammert und in der Nähe
verschockten Kindern
schreiend zuruft:
„Kommt hier her,
haltet euch an mir fest!“.

Sie tun es und überleben
die irdische Hölle,
entkommen dem
lauernden Tod.



up

Bombeninferno


Wenn Echos
metalligen Grauens
in Häuserschluchten verhallen
hat das Inferno seine Stunde
glühen Funken lichterloh
wandeln die Stadt
zur Hölle

Feuersbrünste
löschen der Vergangenheit
einstiges Treiben
Kostbarkeiten
verwüsten
zu Asche

Schreie
verhallen im
Hauch des Todes
Seelen irren umher
Kinder sehen
stumm in
die Welt

der Horror
ist riesengroß.



up

Kindersoldaten


Welch ein Schmerz berührt die Seele,
die das Unfassbare nicht fassen kann
beim Anblick der Kinder,
die verlenkt werden,
die benutzt werden,
die geknechtet werden,
ihrer Kindheit beraubt werden
für Zwecke von Krieg und Gewalt.

Gehorsame kleine Augen
sehen nach rechts,
sehen nach links
Kinder stehen stramm
mit gerichtetem Gewehr,
üben den Krieg gegen die Großen.

Welch ein Leid in unser Zeit!


up

Endkampf


Versteckt im Krug
trägt man den Frieden
auf vielen Schultern
ins weite Land

er möchte gern
friedevoll leben
zwischen den Menschen
so Hand in Hand

doch lässt man ihn
nicht sehr gewähren
es herrscht das Böse
im großen Stil

des Menschen Herz
neigt oft vergebens
sich zu dem Guten
verliert sein Ziel

ganz plötzlich dann
entspringt der Frieden
und Scherben fallen
der Krug zerbricht

Kriege müssen
der Macht nun weichen
verlieren den Halt -
Gottes Gericht.


up


Mutterschmerz


Der Krieg ruft
der Junge geht

eine Mutterseele
beugt sich in die Tiefe
schweigender Ohnmacht
Gedanken drängen aus Wunden
grauenvoller Erinnerungen
eigenen Erlebens

schwere spürbare Seufzer
verschmelzen in Umarmungen
letzter enger Vertrautheit
lösen zwanghaftes Lächeln und
überbrücken die Angst
Gefühle erlahmen
steineschwer

der Krieg ruft
der Junge geht
eine Mutter weint sich
in die Hoffnung
einer Wiederkehr.


up

Soldatentrauma


Zurück kam er -
der Soldat aus dem Krieg

äußerlich unversehrt
legte er die Uniform beiseite
auch das Gewehr
und schwieg

alle freuten sich
über die Heimkehr
nur der Soldat nicht

Augen blickten
verwundet in eine Welt
die nicht mehr seine war
quälende Gedanken
machten sich breit
eroberten das Sein

Tod und Leben
dicht beieinander.



up

Kämpfe


Kämpfe, nichts als Kämpfe,
jeden Tag auf's Neu,
Gewalten gegen Gewalten,
täglich ohne Scheu.

Waffen umkreisen die Erde,
machen nirgends halt,
schinden, töten, morden,
machen Menschen kalt.

Sinnlos all das Treiben,
verwirren - bringen Not,
Kinder unschuldig leiden,
strecken sich hungrig nach Brot.

Kämpfe, nichts als Kämpfe,
jeden Tag auf's Neu,
Gewalten gegen Gewalten,
täglich ohne Scheu.


up


Ohne Garantie


Trauer legt sich auf die Herzen
Augen sehen des Krieges Wut
und im Hagel eisener Kugeln
schreien Seelen
angstvoll nach
dem Leben

Soldaten
Helme und Gewehre
geben keine Garantie.


up

Trauernde Weiden


Kinder der Zeit
spielten Krieg unter
den alten Weiden

Später zogen sie
in den Krieg
erlebten Grauen
sahen Schatten des Todes
die ihre Seelen in Brandungen
des Entsetzens stürzten
und Tränen stocken ließen

Verstört kamen sie
aus dem Krieg
zu den Weiden zurück
und fanden nur Trauer
es fehlten so viele.


up

Lebensraub


Um die Wette
heulten Raketen
als der Himmel zu
explodieren schien,
Geschosse das Land
und die Lebenden trafen.

„Gefallen für das Vaterland!“,
sagte man,
und wandelte
weiße Blätter
zu schwarzen
Todeslisten.

Keiner kann
die letzten Gedanken,
die letzten Wünsche,
die letzten Seufzer,
die letzten Schreie,
die letzten Worte
einsamer Seelen
ergründen,
sie bleiben
verborgen,
sowie das
geraubte Leben.



up

Raketeneinschläge


Sie treffen die Welt
der Unschuldigen
zerstören
das Wenige
ihres Lebens
Schreie der Seelen
verstummen im Blut
verstümmelte Leben
winden sich in Qualen
wegen streitsüchtiger
Feindlichgesinnter

Traumatisierte
irren durch Trümmer
schauen zum Himmel
finden keine Worte für
das sinnlose Treiben
der Zerstörungen

Augen verraten
ihre Ohnmacht
ihre Ängste
ihre Not.


up


Kriegseinsatz


Hände halten
kleines Leben
stumme Momente
eines liebenden Vaters
eines traurigen Soldaten
der in den Krieg zieht

Gefühle lösen Tränen
verfangen sich im Netz
inniger Vertrautheit
letztes Berühren
stilles Denken
Abschied
Küsse

Zweifel
Ungewissheit
würgt die Seelen.


up

Ängste und Tod


Granaten bersten
es bebt die Erde
jagen den Grund
in feurige Nacht

kämpfende Seelen
tauchen in Ängste
sehen die Hölle
den Himmel
nicht mehr
Dämonenfratzen
grinsen verwegen
zeigen mit Fingern
die Totenzahl an

nur Hunde jaulen
spüren das Sterben
und aus den Wolken
regnet es Tränen.



up

Hoffnung


Wenn
Todeshände
Massen greifen
Sterbende einsam
zum Himmel schaun
starre Augen die
Felder belagern
Kriegsgeschrei
durch Lüfte hallt
das Leben zur
Sinnlosigkeit
verkümmert
dann
hat der Tod
den Sieg errungen
vorübergehend das
Leben abgeschnitten

bis zur verheißenen
„Auferstehung“.


up

Todesschatten


Im Gleichschritt
zogen junge Leben
zu Menschen hin
ins fremde Land
man sagte
das sind
eure Feinde

die anderen
sagten es auch
und Krieg begann

Im Gleichschritt
zogen Todesschatten
legten Schlingen
ins weite Land
man sagte
kämpft nur
munter weiter

die anderen
sagten es auch
und Krieg tobte
unermüdlich
zog Seelen
ins kalte Grab.



up

Kriegsspiele


In der Wiese
kämpfen Kinder
spielen tot
einfach nur so

In den Schulen
toben Kinder
bekriegen sich
einfach nur so

In Kasernen
üben Große
lernen Schießen
einfach nur so

In der Fremde
liegen Soldaten
brutal erschossen
einfach nur so.


up

Trümmerfrauen von Berlin
(1945)


Verloren der II.Weltkrieg,
zerstört die große Stadt,
zerschlagene Steine prägen
die Sicht der noch Lebenden,
unwegsam jeder Schritt durch
zerbombte Häuserschluchten.

Männer gab es nicht viele,
es mussten Frauen ran,
Trümmer schippen,
Mörtel klopfen,
Eimer reichen,
Loren schieben,
im täglichen Kampf
das Überleben sichern,
hamstern, tauschen, kaufen,
um unverschuldete Nöte
vom Dasein zu lindern.

Im Schutt spielten Kinder,
Mäntel hüllten wärmend ein,
die Kälte brachte arge Sorgen,
Hunger zog durch alle Mägen,
Tränen fluteten voll Trauer
durch die Trümmer
von Berlin.



up

Soldatengräber


Sie versäumten
nicht den Krieg
marschierten
mit Idealen
in den Tod
fremde Erde
bedeckt seither
die jungen Seelen

Jedes Jahr
drängen sich
Gänseblumen
ans Licht

wissen nichts
vom Krieg.



up

Gefallen


Nebel ziehen
durch die Reihen
Seelen ruhen
im tiefen Grund
kurz nur war ihr
junges Leben
bald schon kam
die Todesstund'.

Religiöse gaben Herrschern
Halt und starken Sinn
schürten Eifer
halfen Siegen

seither zieren
Kreuzesbalken
weite Stätten
Spuren von
Lieblosigkeit
menschlichen
Grauens.


up


Frieden, aber nicht so!


Solange
Menschen den Krieg lernen
Waffen weiter hergestellt werden
Soldaten in den Krieg ziehen und
Waffen begeisternd gebrauchen
Chemiewaffen versprüht werden
Atombomben die Welt bedrohen
Kriegsmaterial transportiert wird
Biowaffen die Ängste schüren
Geistliche die Waffen segnen
Haß in Herzen gepflanzt wird
Kinder keine Liebe bekommen
Das Vergeben so schwer fällt
Streit die Menschen beherrscht
Herrschende nach Macht gieren
Religionen sehr verschieden sind
Biblische Wahrheiten verkümmern

Lug und Trug die Macht begleiten
Die Gewalt immer schlimmer wird
Alltagssorgen beständig wachsen
Ungerechtigkeiten weiter blühen
Gesetze nicht gehalten werden
Verbrechen kein Ende finden
Heuchelei das Leben begleitet
Banken Gelder für Kriege leihen
Politiker sich über Gesetze erheben
Knabenschänder ihre Lust ausleben
Die Umwelt mutwillig verseucht wird
Werte mehr und mehr verloren gehen
Versprechungen nicht gehalten werden
Wissenschaftler keine Lösung kennen
Die Einsicht zum guten Handeln fehlt
Der Sünde freien Lauf gelassen wird
Die Armut sich auf der Erde verteilt
Diktatoren sich zum Gott erheben
Kinder nur Hungergefühle kennen
Kindersoldaten das Morden erleben
Menschen andere Menschen quälen
Straßenkinder vereinsamt vegetieren
Grausam gefoltert und gemordet wird
Bomben kostbares Leben auslöschen
Unschuldige weiter leiden müssen
Der Teufel weiter regiert
Solange
wird es keinen Frieden geben.


up

Tränenlose Kinderaugen


Kinderaugen weinen stumm,
Tränen sind nicht mehr,
zerflossen im Elend,
im blutigen Kriegermeer.

Im Meer der Menschenseelen,
die hauchten aus ihr Sein,
Mutter, Vater, Familie,
Kinderaugen verlassen - allein.

Sitzen inmitten des Elends
verschockt - die Augen sah’n,
was Kinder nie begreifen,
den Krieg, das Blut, die Angst
und den Wahn.


up

Steinewerfer


Seit altersher, da warfen
Menschen Steine und trafen
die, die sie Feinde nannten,
weil sie sich nicht gleich bekannten
oder schwörten nicht den Eid,
in der gnadenlosen Zeit.

Noch bis in unsere Zeiten,
in den steinig‘ wüsten Breiten
geht das Werfen seinen Gang,
hin und her ein Leben lang,
um dem anderen zu zeigen,
dieses Land ist mein Eigen.

Solange noch dort Steine liegen,
Völker sich im Hasse biegen,
sind sie weiterhin bereit
zum Werfen – hinterlassen Leid,
weil‘s Tradition seit altersher,
die Verteidigung und Gegenwehr.



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Streit


Wirke Gutes - sei bescheiden,
übe Dich im Streitvermeiden,
denn zum Streiten gehör'n zwei,
will einer nicht - ist Streit vorbei.

So könnten manche Kriege enden,
Streitigkeiten - sich zum Guten wenden,
doch hat der Mensch es nie verstanden,
drum der Streit - bis heut' vorhanden.


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Der Hölle entronnen


Überlebende
nähern sich den Befreiern
langsam
kommen Massen
aus Haut und Knochen
aus den Baracken
zerschunden von der Tyrannei
ausgemergelte Körper
starren mit hohlen Augen
in die Freiheit.

Überlebende
wandernde Skelette
gegenseitig stützend
können das Ende ihrer Drangsal
kaum realisieren
sie dennoch die ersehnte
Freiheit spüren.

Überlebende
der Hölle entronnen
Unschuldige
die dem Haß der NS-Zeit
ausgesetzt waren.

Sie hätten alle so gerne gelebt
würdig und in Frieden.


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Fragende Blicke


Leise wimmert
das Kind
im Arm der Mutter

Geschundene Körper
im heißen Sand
unbeweglich der eine
ungestillt der andere
fragende Blicke

Vergehende Atemzüge
das kleine Leben
ohne Hilfe und Entrinnen

Das sterbende Kind
einer verstorbenen Mutter
schließt die Augen
schläft in die Ewigkeit
fällt in Gottes Hand

Fliegen belagern den Tod

Der Krieg tobt weiter
unaufhaltsam weiter.


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Kriege opfern doch nur Leben


Es kommen die Soldaten
mit Gewehren und mit Spaten,
ziehen grabend sich durchs Land,
zu ihrem Schutz und Unterstand.

Dröhnend die Bomben fallen,
nebenan Kameraden zerknallen,
letzte Gedanken - letzter Schrei,
wieder ein Leben - vorbei, vorbei!

Alles lodert - alles brennt,
jeder um sein Leben rennt,
Tote liegen erstarrt im Dreck,
von zuhause so weit weg.

Frieden wird es so nicht geben,
Kriege opfern doch nur Leben!

Nein - ihr armen Seelen,
laßt euch so nicht quälen,
hört auf's Gewissen - bleibt zuhaus,
zieht nicht mit ins Feld hinaus.
Sagt einfach nur: "Krieg - nein danke!"


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Zukunftsfrage


Die Zukunft wird es bringen,
so hört man viele Leut',
doch will's nicht recht gelingen,
in Gegenwart und Heut'.

Die Zukunft gab es immer,
so hört man viele Leut',
nur wird's immer schlimmer,
in Gegenwart und Heut'.

Die Zukunft liegt weit offen,
so hört man viele Leut',
man soll nur weiter hoffen,
in Gegenwart und Heut'.

Auf was,
fragt sich manch' Leben,
worauf ist noch Verlaß,
auf was,
setz' ich mein Streben,
auf was, auf was, auf was?



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Alles war schon mal


Alles war schon mal,
gleiche Haartracht,
gleiche Stiefel,
dazwischen gleiches Denken.

Alles war schon mal,
erhobene Hände,
tretende Füße,
dazwischen gleiche Zeichen.

Alles war schon mal,
farbige Zeit der Väter,
dazwischen Andersdenkende
in der angepaßten Schar.

Alles war schon mal!
Heißt's - aufgepaßt !


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Sinnlos Morden


Wer kann's ertragen
ohne zu weinen,
die Blicke auf Körper
der zerschossenen Kleinen?

Wer kann's verstehen
das sinnlos Morden,
das Niedergemetzel
der wahnsinnig' Horden?

Wer kann's verändern
der Unschuldigen Leid,
die leben wollen,
und Inneres schreit?

Hauchen aus ihr Leben,
das erst begonnen hat,
liegen verschmiert im Blute,
es knabbert schon die Ratt'.

Wer kann's ertragen
ohne zu weinen,
die letzten Blicke
der zerschossenen Kleinen?