Jeder braucht Freunde.


(2005)

„Ein treuer Freund liebt mehr und steht fester bei, denn ein Bruder“ ( Luth. Bibel 1868 - Sprüche 18:24 ).

Diese biblische Aussage hat bis in unsere Zeit nicht ihre Gültigkeit verloren. Das grundlegende Bedürfnis nach Freundschaft steckt in jedem Menschen, und hat denselben unverzichtbaren Stellenwert wie Essen und Trinken. Der gesellschaftliche Stand oder das eigene Umfeld bestimmen die Zahl von Freunden und Bekannten, aber auch das Wesen und die Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen spielt dabei eine große Rolle. Manch einem genügt ein Freund mit dem man offen über alles reden kann, der für einen da ist, wenn man ihn braucht. Andere brauchen viele Freunde um sich wohl zu fühlen.

Jedoch haben einsame Menschen kaum Freunde, weil sie sich aus bestimmten Gründen in ihr Schneckenhaus zurückziehen und noch mehr vereinsamen. Dadurch verkümmert die so wichtige Lebensqualität und das Dasein geht nichtssagend an einem vorbei, und wirft dann eines Tages die Frage auf: „ War das alles?“. Es gibt aber auch Personen, die mit der entstandenen oder erwählten Einsamkeit gut zurechtkommen und ihnen deshalb auch nichts fehlt.

Besser ist es aber, wenn man die Initiative ergreift und sich bemüht, auf andere zuzugehen. Mit Erstaunen wird man feststellen können, daß andere sich in einer ähnlichen Lage befinden und sich nach Freundschaft sehnen, die den Alltag belebt und dem Lebensgefühl einen neuen Schwung gibt.

Ein gepflegtes Äußeres und ein liebenswürdiges Verhalten wirkt anziehend und stärkt die Selbstachtung. Es gibt Vereine, Gruppen und Organisationen die Geselligkeiten anbieten und in die man sich integrieren kann.

Gleichgesinnte und Freunde lassen sich überall finden und wer kennt nicht den alten Volksspruch: „ Auf jeden Topf paßt ein Deckel !“. Wer nach Freundschaft sucht, der wird auch irgendwann und irgendwo einen treuen Freund finden, mit dem man sich versteht und der oft anhänglicher als ein Bruder ist. Die Aussagen der Bibel sind immer noch aktuell, denn das Verhalten der Menschen hat sich vom Anfang an bis zum heutigen Tag nicht geändert. Nur die Zeit ist immer eine andere.

© Heidrun Gemähling