35 Gedichte zum Schmunzeln über Katzen




Katzenbegleiter Neu


Der Schatten macht es ganz genau
so wie es will die Katzenfrau,
schaut nach vorn oder zum Rücken,
streckt die Pfoten voll Entzücken,
wedelt freudig mit dem Schwanze,
dreht und dreht sich wie im Tanze,
beide gehen dann zum Streunen,
in des Bauern große Scheunen,

nun verlässt der Schatten das Tier,
sucht sich ein Neues im Revier.



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Plätzchenschmaus


Es war einmal ein Kater,
der hatte seinen Spaß,
wenn kamen aus dem Ofen
die Plätzchen und er aß
eine Menge flink runter
bis Frauchen kam zurück,
die sah, dass viele fehlten,
oh weh, welches Unglück.

Die Katze lag ganz stille,
erhob nicht mal den Blick,
die Frau erbost nun schimpfte:
„Ich kenne deinen Trick,
eiferst dem Weihnachtsmanne,
der steht bald vor der Tür,
was soll ich dem nun sagen,
kann wieder nichts dafür!“.

Das Tier sprang, als es hörte
das Pochen und den Laut
des Mannes für die Kekse,
hoffend er bald abhaut.



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Katzenschatten


Katze geht mit Schattenbild
vertraulich im Sonnenschein,
erst wenn Strahlen entschwinden
ist Tierchen wieder allein.

So sieht man sie oft gehen,
den Schatten und das Tier
oder Katze mit Schatten,
für Betrachter ein Plaisir.



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Kater Struppi als Favorit


Es war einmal ein Katzentier
das hatte Junge an die vier,
lag im Stall im warmen Stroh
und alle waren sichtlich froh,
Kater kamen angeschlichen,
waren die der Fürchterlichen,
wollten ihren Nachwuchs sehen,
als begann es zu geschehen,
der Schwarze knurrte in Tönen,
der Bunte fing an zu stöhnen,
der Gestreifte zeigte Krallen
und keinem tat es gefallen.

Katzenmutter hob gelassen,
Kater konnten es nicht fassen,
ihren Kopf und fauchte umher,
deutete, ich will euch nicht mehr,
denn sie wusste ganz genau,
sie war doch Struppis Lieblingsfrau,
dieser hörte das Gezeter,
war entfernt nur ein paar Meter,
sprang in Richtung Nebenbuhler,
wurde dabei immer cooler,
sah wie sich die Mietze erhob
und breit grinste, ein tierisches Lob.



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Absage an den Nikolaus


Ein Mädlein wollte sich wagen,
dem Nikolaus was zu sagen,
stand althergebracht schon vor ihr
und daneben ein Katertier.

Die Kleine machte sich bereit,
kam leider aber nicht sehr weit,
der Kater sprang ans kleine Bein,
sie fiel hin und fing an zu schrein.

Der große Mann griff zur Rute,
machte dabei bös' die Schnute,
als das Kind nach oben schaute,
es sich vor den Blicken graute,
gab mit Zeichen zu verstehen,
dieser Fall war ein Versehen,
sah den Kater unter dem Stuhl
und den Opa grinsen cool,
dieser sagte es allen nun:
„Hier gibt es nicht mehr viel zu tun,
das wollte das Mädl wagen,
es ins Gesicht dir auch sagen,
sie weiß, dass es nur Brauchtum ist
und du der Nachbar Anton bist.

Traurig verschwand der Nikolaus,
kam niemals mehr in dieses Haus.


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Fellsäuberung


Die Katze leckt und streckt sich,
pflegt genüsslich ihr Streifenfell,
artistisch wirken die Pfoten,
antennenhaft nach oben
oder seitlich speergestreckt,
die letzte stützt das Hinterteil
zur kunstgerechten Pose,

macht sich wegen der Mäuslein schön,
oder für die Kater.



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Des Maikäfers List


Es spielte eine Katze,
war noch klein, mit Käferschar,
die krochen aus der Erde
und krabbelten sonderbar.

Doch konnten sie auch fliegen,
das war ihr so gar nicht recht,
wurde drum immer wilder,
einem Käfer war schon schlecht.

Er legte sich zur Seite
und stellte den Körper tot,
wollte doch gerne leben,
ersann was in seiner Not.

Öffnete das Flügelpaar,
pumpte Luft durch die Tracheen,
flog brummend in die Lüfte,
Katze blieb erschrocken stehn.

Dann kamen bei ihr Zweifel,
ob's die richtige Beute ist,
lies ab von all dem Treiben,
Maikäfer entkam durch List.


  


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Des Katers Missgeschick


Auf der Wiese huscht 'ne Maus,
sieht schon ganz verdattert aus,
lange Beine stehn vor ihr,
die vom großen Storchentier.

Kater Mick von nebenan
schleicht rasant von hinten an,
springt dem Vogel ins Genick,
dieser äugt mit bösem Blick,
samt dem Kater im Nacken
will er das Mäuschen packen,
dieses aber flieht geschwind,
und enttäuscht der Storch beginnt
dreist die Flügel zu schlagen,
hoch über Mick sie ragen,
bedrohlich wird die Positur,
ihm bleibt jetzt das eine nur,
springt herab vom Federvieh,
stürmt von dannen wie noch nie,

Übermut vom Kater Mick
führte zu dem Missgeschick.



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Klosterkatzen


Im Kloster lebte manch' Kater,
viele vom Clemens, dem Pater,
lagen gerne ihm zu Füßen,
wenn er kniete um zu büßen,
denn unter der braunen Kutte
hatte er leckeres Futter,

flinke Mäuse huschten umher
unter Kutten der Brüder sehr,
diese kreischten schrill vor Schrecken,
und man sah sie Arme recken
während Katzen sie beschlichen,
nicht von ihrer Seite wichen,
schmusten an den lang' Gewändern,
dekoriert mit Kordelbändern,
sahen Clemens fern her grienen,
freudestrahlend seine Mienen.

Die Männer nahmen auch empor,
wie es der Clemens tat zuvor,
die Schmusekatzen auf den Arm,
streichelten und hielten sie warm,
glühend wurden ihre Wangen,
konnten Liebe so empfangen,
wandeln frohgemut seit Jahren
zwischen heilig' Mäusescharen.



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Eifersüchtige Katze


Es klingelt laut das Telefon,
der Katze graust vor diesem Ton,
erhebt sich gleich zum Schreibtisch hin,
ist geladen seit Anbeginn,
weil sich Frauchen lang unterhält,
es dem Tier jederzeit missfällt,

scheeler Blick, stupst mit dem Kopf
den vollgefüllten Bleistifttopf,
der geräuschvoll kippt zur Seite,
Morle sucht sofort das Weite,
maunzt voll Herzweh aus der Ferne,
hat die Dame doch so gerne,
diese scherzt in ihrem Revier,
spricht aber leider nicht mit ihr,
springt erneut, wirft um die Bilder,
die seit langem stehn als Schilder,
sollen untersagen der Katz',
deuten, dies ist der Lady Platz.

Endlich legt sie auf den Hörer,
für die Mieze nur ein Störer,
folgt dem Mensch ins andre Zimmer,
springt auf's Sofa rasch wie immer,
schnurrt dem Frauchen laut entgegen,
will sich kuschelnd zu ihr legen,
doch da klingelt es schon wieder,
drohend werden Morles Glieder,
vor der Tür steht sprechend ein Bote,
innerlich wird Katz' Kojote,
der Mann ist aber rasch wieder fort
zurück geht's nun zum Kuschelort,
wo die beiden werden liegen,
sich in Wohlgefühlen wiegen,
zweimal schlägt jetzt die alte Uhr,
es folgt nun Schmusestunde pur.



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Nebenbuhler


Sternklar ist die Frühlingsnacht,
hell scheint des Mondes Sichel,
im Laub rascheln die Mäuse,
herbei schleicht Kater Michel.

In der Nähe wartet schon
sein arger Nebenbuhler,
ist vom Raufen sichtlich lahm,
macht dennoch so auf Cooler.

Lebt auf einem Bauernhof
mit vielen Katzenfrauen,
wollen ihn aber nicht mehr,
ist daher abgehauen.

Drum sitzt er nun und wartet
auf's Katzenfräulein Liese,
möchte gern ihr Kater sein,
denn keine ist wie diese.

Stolz schleicht die Katzenliese
an diesem nachts vorbei,
der seitlich liegt im Grase,
er ist ihr so einerlei.

Kater Michel kommt hervor,
sieht seine Umschwärmte an,
wird für sie zum Favorit,
seitdem auch ihr Katzenmann.

Fauchend sieht's der Rivale,
verzieht tierisch sein Gesicht,
doch Liese ganz verwegen
sagt: „Playboys mag ich nicht!“.



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Österliche Maus


Heiter kauert die Katze,
hat einen riesigen Spaß,
sieht vor sich Schokoeier,
die man von Ostern vergaß,

darin steckt ihr Fressen,
eine alte fette Maus,
die schreckt sich fast zu Tode,
kommt aus ihrer Lage nicht raus,

schleichend naht das Katzentier,
die Maus rollt mit den Augen,
wedelt senkrecht mit dem Schwanz,
denkt, es wird schon was taugen,

denn Katzenpfoten greifen
zu gerne nach meinem Fell,
muss nun für Abwehr sorgen,
sofort und besonders schnell,

schnattert wie eine Ente,
versucht es wie eine Kuh,
piepst schrill in hohen Tönen
und vieles noch mehr dazu,

laut Lachen muss die Mietze,
vergisst ihren Tierinstinkt,
erschöpft voll Schokolade
der Maus die Rettung gelingt,

jedes Jahr zur Osterzeit
hört man ein Katzenlachen,
dann wird das Erinnern wach,
was Mäuse so alles machen.



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Katzenspeise


Auf der Matte liegt 'ne Maus,
sieht nicht mehr so niedlich aus,
es war die letzte Beute
der satten Katze heute,

die auch an das Frauchen denkt
mit toter Maus als Geschenk,
deutet stolz auf die Mühe
in morgendlicher Frühe,

hört die Worte: „Das ist fein,
komm sogleich mit mir herein!“,
schnurrend folgt sie der Bitte,
es ist der beiden Sitte.



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Katzendrang


Tonvoll miaut die Minka,
doch Frauchen hört nicht hin,
das Tier wird immer lauter,
hat eines nur im Sinn.

Will so gerne ins Freie,
es dunkelt Taglicht schon,
dann laufen flink die Mäuse,
bekratzt die Chaiselongue.

Es klatschen laut zwei Hände,
Mieze maunzt fordernd frech,
stellt sich auf zwei Beine,
fällt mitten aufs Dekoblech.

Der Lärm lässt sie weit springen,
die Frau eilt schnell herbei,
nun öffnet sich die Türe,
das haarige Tier ist frei.

Hört es im Busche piepsen,
ein Kater springt umher,
verschlingt drei Mäusekinder,
sein Magen war lang leer.

Das wütet sehr die Katze,
spurtet flott mit einem Sprung,
der läuft wie angestochen,
er weiß, es gibt sonst Stunk.

Jetzt kann die Minka spielen,
sucht nach der Mäuseschar,
berührt sie mit den Pfoten,
die Nacht wird wunderbar.



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Katzengeduld

(Haiku)

Geduldig sitzt sie,
die Katze von nebenan,
vor dem Mauseloch.


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Kaffeepause


Ich sitze schauend vor mich hin
mit'ner Tasse und Kaffee drin,
neben mir weilt die rote Katze,
schaut nach oben, hebt ihre Tatze,
gibt sehr verständlich mir ein Zeichen,
soll herunter die Tasse reichen,
gebe ihr lächelnd zu verstehen,
sie darf sich diese mal besehen,
den Kaffee aber - trink ich allein,
mild geröstet recht edel und fein.



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Väterliche Kater


Im Gebüsch lauert ein Kater,
soll noch heute werden Vater,
das maunzt ihm leise die Katze
und deutet stolz mit der Tatze
auf ihren sichtlich dicken Bauch,
sitzt hinter dem Hollunderstrauch.

Das Katertier voll Entzücken
will nun näher an sie rücken,
um die Kleinen zu besehen,
da die Mutter liegt in Wehen,
doch plötzlich kommen noch herbei,
zwei andre Kater oh, oh, weih!

Nun in diesem Augenblicke
sehen sie der Katz Geschicke,
die von allen sehr Begehrte
sich der Schaulust nicht verwehrte,
dem Vaterkater wird's zu bunt,
knurrt wütig laut fast wie ein Hund,
eilt stürmisch vom Gestrüpp hervor,
verscheucht von seiner Elenor
die zwei Möchtegerneväter,
ruft: „Versucht es nochmal später!“.



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Katzenrettung


Zwei Hasen hoppelten im Wald,
der eine jung, der andere alt,
plötzlich blieben beide stehen,
wollten näher sich besehen
das kleine Tier am Wegesrand,
schien ihnen doch sehr unbekannt.

„Hörst du wie es leis' miaute?
Das sind Katzenkinderlaute!“,
lehrte Häsin dem Begleiter,
sprangen danach munter weiter,
das Kätzchen eilte hinterher,
hatte doch keine Mutter mehr,
wurde gestern überfahren,
war noch nicht so alt an Jahren.

Die Hasenfrau machte Zeichen,
nicht von ihrer Seit' zu weichen,
sollte bleiben nur auf Wegen,
das gereiche ihr zum Segen.

Kamen abends zu einem Haus,
schauerlich sah es ringsum aus,
Mondlicht hellte das Scheunentor,
kleine Wesen huschten hervor,
bald war es eine Katzenschar,
mit einer Mutter auch sogar,

Hasen liefen fort geschwind,
gerettet war das Katzenkind.



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Fensterkatze


Die Mieze liegt am Fenster,
schlummert so vor sich hin,
spitzt plötzlich beide Ohren,
sieht zu den Krähen hin,

vorsichtig schleicht ein Kater,
freut sich schon auf sein Spiel,
aufs Zetern und Geflatter,
mit Blicken auf sein Ziel,

die Mieze springt vom Fenster,
rennt zu der großen Schar,
der Kater faucht bedrohlich,
und sträubt sein Buckelhaar,

hinfort fliegen die Vögel,
des Katers Spiel ist aus,
Mieze stolziert von dannen,
sucht lieber nach 'ner Maus.



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Der Kater vom Dach


Es schlich ein Kater übers Dach,
folgte lautlos der Liebe nach,
unverhofft erschreckte Gebell,
verstört er rutschte polternd schnell
in den Mist getürmten Haufen,
wollte auch nicht weiterlaufen,
denn der aufgeregte Bauer
hörte Lärm und wurde sauer,
da aus Kupfer seine Rinnen,
rief er aufgeregt von innen:
„Dich da oben werd' ich kriegen!“,
blieb daher nicht länger liegen,
rief ungesäumt die Polizei,
mit Martinshorn kam sie vorbei.

„Ein Dieb war oben auf dem Dach,
ich stand gleich auf und schaute nach,
doch der Kerl verschwand im Nu,
versteckt sich sicher noch dazu!“,
so sagte es der Bauer Kill,
die Polizei, die horchte still.

Plötzlich knurrte „Kuno“, der Hund,
kläffte laut und machte so kund
den Liegeplatz vom Katzentier,
es war morgens so um die vier.
„Da saust dein Dieb lieber Bauer,
schau demnächst bitte genauer,
Katzen denken an Kupfer nicht,
nur ein menschlicher Bösewicht.



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Tierische Eifersucht


Kater Leo liebte den Stier,
beleckte ihn von drei bis vier
jeden Montag hinten im Stall,
nur zur Nachtzeit auf jeden Fall,
denn am Tage sah es die Kuh,
schielte zum Stier Fred immerzu,
dieser hatte von Anbeginn
mit der Kuh Liese nichts im Sinn,
hatte doch stets sein Vergnügen
wöchentlich am Rücken liegen.

Luise kränkte das so sehr,
brüllte die ganze Nacht umher,
bis die Bäuerin kam und sah,
was das Problem im Stalle war,

der Kater leckte just das Ohr,
als er den Halt vor Schreck verlor,
durch's Licht der hellen Laterne,
entfloh panisch in die Ferne,
kam zum Stier auch nie mehr zurück,
Kuh Liese ihr großes Glück.



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Katzenliebelei


Schnee fällt sacht hernieder,
bedeckt Wald, Feld und Flur,
man sieht in der Frühe
der schwarzen Katze Spur.

Schleicht entlang des Feldes,
kommt so wieder zurück,
kriecht auf ihr lieb' Plätzchen,
leckt sich dann, macht sich schick.

Denn jeden Morgen kommt
die bunte Katz’ vorbei,
wartet auf die Schwarze
zur Katzenliebelei.



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Katzenkummer


Es stand eine Katze
mit erhob'ner Tatze
unbeweglich und stumm
seit Zeiten so herum,
am Eingang des Gartens,
der Familie Martens.

Der Schmusekater „Klaus“
schlich abends um das Haus,
schrie zum Herzerbarmen
nach der Katze Carmen,
die nur lieblich starrte,
immer gleich verharrte,
drum er sie begehrte,
sie sich auch nie wehrte,
wenn er sie beleckte,
sich voll Liebe streckte,
doch am frühen Morgen,
war er voller Sorgen,
denn die süße Katze
hielt weiter ihre Tatze
ihm traulich entgegen,
wurde fast verlegen,

und sah nun endlich ein,
diese wird niemals mein.



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Paarungszeit


Es schrie ein Kater
wie zum Erbarmen,
wollte so gerne
die Katz‘ umarmen,
sein Nebenbuhler
vom Haus nebenan
drohte beständig:
„Komm nicht weiter ran!“.

Die Katze erhob
galant ihren Schwanz,
und rief ihnen zu:
„Bitte erst den Tanz!“.

Sie stemmten empor
die Vordertatzen,
mussten vornüber
am Fell sich kratzen,
dann auf Kommando
die Augen verdrehn,
mit einem Lächeln
zur Katze hinsehn,
und die Begehrte
erwähnte frivol:
„Ich hol mir lieber
einen aus Tirol!“.



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Hundefrust


Es kauert ein Hund
in seiner Hütte,
beäugelt's Kätzchen,
die süße Lütte.

Sie aber würdigt
ihm keine Blicke,
will eilends hinweg
zu ihrer Zicke,
die meckernd erregt
auf der Wiese steht,
ein Hauch von Liebe
schon zu ihr hinweht,
denn die Verschmuste
liebt innig das Tier,
springt schwungvoll hinauf
und hat ihr Plaisier,
miaut ihr dann noch
vergnüglich ins Ohr:
„Nun schreite voran
bis vorne ans Tor!“

Verstört fing der Hund
nun an zu jaulen,
wollte so gerne
die Lütte kraulen,
doch diese koste
am Fell der Zicke
und schenkte wieder
ihm keine Blicke.

Seither schielt leidend
und frustriert der Hund,
nur noch zum alten
Fräulein Kunigund.



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Begehrlichkeiten

(Satire)

Im Apfel saß verträumt ein Wurm
und hing am Tannenbaume,
wünschte sich von Herzen sehr,
zu weilen in einer Pflaume.

Bello schielte schon seit Tagen
begehrlich hoch zum Stern,
der war aus Zimt und strahlte,
hätte ihn zum Fressen gern.


Pummel, die dicke Katze,
liebte den Lebkuchenmann,
saß auf dem Schrank daneben
und kam nicht an ihn ran.

Der Wurm verließ den Apfel,
schaute freudevoll umher,
sah all die schönen Dinge,
begehrte auch sie so sehr.

Plötzlich knurrte Bello,
hörte des Wurmes Fraß,
auch Pummel laut miaute,
recht sorgenvoll sie saß.

Den Wurm all das nicht störte,
knabberte hin zum Stern,
vergnügte sich im Baume,
vom Lebkuchen nicht mehr fern.

Eifersüchtig sprang Pummel,
ergriff den Lebkuchenmann,
der Hund sein Zimtesternchen,
alles zu wackeln begann.

Der Wurm flog auf den Teller,
fühlte sich wie im Traum,
landete im Berg von Früchten,
dicht neben einer Pflaum‘.


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Plagegeister



Die Flöhe auf der Katze Rücken
sprangen munter voll Entzücken,
als sie sahen den alten Hund
in der frühen Morgenstund.

Dieser sah die Katze kommen,
wurde ängstlich, ganz beklommen,
es juckte ihn schon aus der Ferne,
weil die Flöhe sprangen gerne
von der Katz' auf seinen Rücken,
sprangen hier nun voll Entzücken
als Plagegeister wild umher,
wurden täglich immer mehr.

So geschah es in der Frühe,
und doch eines Tages, siehe,
rief der Hund der Katz' entgegen:
"Hör gut zu - der Flöhe wegen,
lauf dort hinten in den Sand,
kuller dich bis an die Wand,
drehe rechts rum dich im Kreise,
aber bitte ganz ganz leise,
heb' die rechte vord're Pfote,
jaule dann wie ein Kojote,
stell' die Ohren in den Wind,
drehe links rum dich geschwind,
streck' in die Höhe deinen Schwanz,
vollführe nun den Affentanz!"

Der Katze wurd' es jetzt zu bunt,
sah das Grinsen von dem Hund,
rief ihm zu: "Ich will dir was zeigen,
die Flöhe können einen Reigen,
schau mal hin auf meinen Rücken,
wie sie springen voll Entzücken!"

Das Hundetier sprang schnell herbei,
so wurd' die Katz' von Flöhen frei,
und wieder sprangen voll Entzücken
Plagegeister auf des Hundes Rücken.


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Katzenherrschaft


Ein Hund sah eine Katze,
die drohte mit der Tatze,
er solle ja nicht wagen,
durch sein Gebell was sagen,
denn Hunde mocht' die Katze nicht,
sprang jeden an - der nahte sich.

Das sprach sich bei den Hunden rum,
doch diese waren auch nicht dumm,
knurrten leis' als Angriffszeichen,
wollten nicht der Katze weichen,
die weiter drohte aus der Ferne,
wollte herrschen doch so gerne
über die ganze Hundemeute,
die sie hätten gern zur Beute.

Die Katze war nur etwas schlauer,
besah die Hunde sich genauer,
die sich knurrend unterhielten,
angriffsbereit zur Katze schielten,
um den Angriff nun zu starten,
wollten nicht mehr länger warten.

Die Hunde bellten laut und schrill,
die Katze blieb aber sitzen still,
sprang dem ersten ins Gesicht,
der jaulte erbärmlich - fürchterlich,
die andern machten Kehrt voll Frust,
hatten auf "Katze" nicht mehr Lust.


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Mittagsruhe


Die Katze liegt auf meinem Bauch,
schnurrt gemütlich wie's so Brauch,
zuckt an allen Ecken und Enden,
ganz besonders an den Lenden,
träumt vielleicht vom Mäusefangen,
wie sie um ihr Leben rangen,
als sie sah'n die Katzenpfoten,
die sie fürchterlich bedrohten.

Ich liege so zur Mittagsruh'
mache beide Augen zu,
genieß' das wohlige Geschnurre,
höre draußen Taubengegurre.


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Igel im Spiegel


Es war einmal ein Igel,
der schaute in den Spiegel,
sah seine vielen Stachel,
und im Spiegel Kachel.

Daneben stand'ne schwarze Katze,
die ihn stieß mit der Tatze,
der Igel wurd' zu einem Rund,
Katze verstachelte sich den Mund,
schrie und fauchte im Spiegel,
ganz lässig blieb der Igel.

Das war der Schwarzen eine Lehre,
gab seitdem dem Igel Ehre,
grüßte mit der samten Pfote,
so kam alles wieder ins Lote.

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Baumkatze


Die Katze sah die Vögel
sitzend auf dem Baum,
sah sie hüpfen, springen,
auch im Katzentraum.

Sah die Vögel schlafen
in dem Baumgeäst,
wie sie kamen geflogen
und bauten sich ein Nest.

Sie lernte von den Vögeln,
schlief in Baumeshöh',
träumte auch vom Fliegen,
und manchmal bissen die Flöh'.


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Stadtkatze


Eine Brücke führt zur Insel,
gleich drunter die alte Vecht',
am Ufer ein knorrig Baume,
im Stamm ein Loch. Für'nen Specht?

So denken manche Passanten
und hören ein leises Miau'n;
dann ein Kopf, ein Gähnen,
alle sind am Schau'n.

Im Loch wohnt eine Katze,
dort ist ihr Zuhaus,
streckt, leckt, putzt sich,
Leute machen ihr nichts aus.

Sie lebt in freier Wildbahn,
doch auch in der Stadt,
die kunterbunte Katze,
und wurde bisher auch satt.

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Liebe im Rosengarten


In einem Rosengarten
roch es nach Hasenbraten,
das roch die Katze ganz genau,
sie war rot und auch recht schlau,
denn diesen Hasen - sie kannte,
weil er vor ihr weg rannte,
wenn sie kam auf leisen Sohlen,
um sich eine Maus zu holen.

Der Hase saß oft vor dem Bau,
hielt Ausschau nach einer Hasenfrau.

Wenn die Katze kam geschlichen,
alle Hasen flüchtend wichen,
so ging das viele Jahre lang,
dem Hasen wurde Angst und Bang,
im schönen Rosengarten,
immernoch am Warten
auf die geliebte Hasenfrau.
Hörte nachts dann ein Miau,
er konnte kaum noch gehen,
auch nicht mehr richtig sehen,
hob die Pfoten hoch empor,
streichelte das Tier am Ohr.

Die beherzte Katze hielt recht stille,
dachte, sicher des Hasen letzter Wille,
küßte den Hasen auf den Mund,
lieb und zärtlich in nächtlicher Stund'.

Der Hase legte sich zur Seite,
die Katze suchte eilig das Weite.

Morgens fand die Frau im Garten
den Hasen, machte draus'nen Braten,
das roch die rote Katze,
wischte sich mit der Tatze
Tränen aus dem Angesicht,
vorbei die Rosengartengeschicht'.


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Katzenwäsche


Die Katze leckt sich hinten ganz,
auch darunter - unter'm Schwanz,
lockert schmatzend ihr Pluderfell,
das halb rot und etwas hell,
beleckt die Pfoten für's Gesicht,
sehr vergnüglich - Schicht für Schicht,
auch die Ohren kommen dran,
und der Bauch irgendwann,
schaut auch in die Runde,
halb offen der Katzenmunde,
weil sie sich konzentrieren muß,
auf das Waschen mit Genuß.



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Ofenkatze


Die Katze sitzt am Ofen,
wärmt sich ihren Bauch,
genießt das faule Leben,
und das Streicheln auch.

Schnurrt mal laut mal leise,
wie es ihr so paßt,
bleibt gemütlich liegen,
kennt auch keine Hast.

Als draußen schrie ihr Kater,
da wurde sie langsam wach,
war schon alt an Jahren,
dachte nur noch - ach!

Der Kater ging von dannen,
versuchte es stets auf's Neu,
dachte an alte Zeiten,
an die Liebe - im Stroh und Heu.